Entstehungsgeschichte

Von den «Urzeiten»…

Der Verein GesundheitPur ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung im Kanton Obwalden. Vernetzungsinitiativen unter Therapeuten haben hier schon Tradition. Begonnen haben sie 2006 mit der IG Ganzheit (später: Verein Ganzheit, bis 2017). Im Jahr 2015 wurde von Paola Giannini das integrative Bauminsel-Projekt mit einer über die Kantonsgrenzen hinweg bekannten Gesundheits-Veranstaltungsplattform ins Leben 
gerufen. Parallel dazu pflegte die Fachgruppe Obwaldner TherapeuthInnen aktiv die Vernetzung unter Komplementärtherapeuten mit Anlässen wie den Neujahrs-Apéros oder organisierten Ausflügen. Neben Lia Keller und Carina Krummenacher waren hier auch die jetzigen Vorstandsmitglieder Paola Giannini und Martin Schiewek engagiert. Auch wenn diese verschiedenen Initiativen von Komplementärtherapeuten initiiert und getragen wurden, war stets und zunehmend die Vision von integrativen Projekten mit Akteuren aus allen Bereichen des Gesundheitswesens präsent, Es gab immer wieder Überlegungen, wie zum Beispiel auch Menschen aus Pflegeberufen und der Ärzteschaft 
für Gesundheitsprojekte gewonnen werden können.

…über spätere Entwicklungen im Kanton Obwalden…

2013 wurde die kantonale Arbeitsgruppe Palliative Care vom Obwaldner Regierungsrat beauftragt, einen Bericht zur Umsetzung der Palliative Care in Obwalden vorzulegen. Dieser Arbeitsgruppe gehörten Vertreter der Gemeinden, der Sozialdienste, der Ärzteschaft, des Spitals, der Pflegeheime, der Spitex und Therapeuten an. Martin Schiewek war als Vertreter der Komplementärtherapien beteiligt. Gerade in der Palliative 
Care werden menschliche Werte ins Zentrum gerückt, die in weiten Bereichen der Komplementärtherapien «schon immer» gelebt wurden, wie z.B. der ganze Mensch im Zentrum der Aufmerksamkeit (und nicht die Diagnose). Im Bewusstsein dieser Tatsachen und als Vertreter der Komplementärmedizin lag es für Martin auf der Hand: Die Komplementärmedizin gehört in die Palliative Care integriert! Daraus entstand eine 
Vernetzungsinitiative und schliesslich der Verein Palliative Komplementär Obwalden.

Für die im Verein aktiven Therapeut*innen lag die Notwendigkeit einer integrativen Medizin in der Palliative Care auf der Hand, gerade wegen der hier unabdingbaren interprofessionellen Zusammenarbeit. Mit dem Kanton, vertreten durch Lydia Hümbeli und Patrick Csomor vom Gesundheitsamt und mit einigen Pflegeheimen (ein besonderer Dank geht an das Felsenheim, damals unter der Leitung von Peter Wechsler ) gelang diese, ebenso mit einigen Gemeinden, in anderen Bereichen weniger. Alle hierbei gemachten positiven Erfahrungen zeitigten auf allen Seiten den Wunsch und das Bedürfnis zu intensiverer Zusammenarbeit.

 

…zum jüngsten Geschehen…

Diesen Wunsch verspürten auch Roman Wüest vom Schärme in Sarnen und Diego Bazzocco vom Kurhaus am Sarnersee, indem sie das innovative Projekt KurPur ins Leben gerufen haben, bei dem ein wesentlicher Teil in dem Angebot einer integrativen Gesundheitsbegleitung von Kurgästen aber auch Menschen aus der Obwaldner Bevölkerung besteht. Im Rahmen von KurPur wurde gerade in jüngerer Zeit aktiv die Vernetzung von Gesundheitsbegleitern gefördert. Dies wurde gemeinsam mit Manuela von Ah und Paola Giannini realisiert.

…auf dem Weg in ein neues Gesundheitwesen

Im Laufe der letzten, gerade auch im Gesundheitsbereich schwierigen Jahre machte der Verein Palliative Komplementär Obwalden einige Transformationsprozesse durch, und inmitten der Veränderungen kristallisierte sich immer deutlicher das Bleibende, das Unwandelbare heraus, wofür wir uns eigentlich engagieren: 
Für ein menschenzentriertes und ganzheitliches Gesundheitswesen, in dem die wertschätzende Achtsamkeit im Für- und Miteinander einen sehr hohen Stellenwert hat – und dieses Wesentliche wollen wir für alle Menschen im Gesundheitswesen erfahrbar machen und leben, durch eine gemeinsam geschaffene Kultur.

Wenn wir einfach nur das nehmen – das aber konsequent – dann fallen einige Beschränkungen weg, die wir uns mit dem alten Namen des Vereins selbst auferlegt hatten: Die Beschränkung auf die Palliative Care zum Beispiel, denn diese Werte gelten nicht erst am Lebensende, sondern im ganzen Leben, von der Geburt bis zum Tod. Oder der Fokus auf die Komplementärmedizin: Nein, wir wollen kein Ghetto der 
Komplementärmedizin! Unsere Vision ist ein freies, natürliches und wertschätzendes Miteinander aller im Gesundheitswesen Tätigen, jenseits von Zwängen, Konkurrenzdenken, Ressentiments, Dünkeln und Minderwertigkeitskomplexen. Warum sollte das nur im Kanton Obwalden, der Wiege dieser Bewegung, verwirklicht werden?! 

Wir sprengen die alten Grenzen und haben uns konsequenterweise einen neuen Namen gegeben:

GesundheitPur ist geboren!